Montag, 27. August 2012

Die Rezepte für die Hochzeitstorte Teil IV

Jetzt habe ich 3/4 geschafft und eine Etage fehlt noch. Eigentlich sollte ich hier jetzt irgendein Rezept posten, und behaupten, ich hätte es gebacken.
Kleiner Zeitsprung zurück: Kurz vor meinem Urlaub ist mein Backofen kaputt gegangen, besser gesagt, die Unterhitze. Zu hause backen war also nicht mehr möglich, kurz nach der Rückkehr aus dem Urlaub sollte die Hochzeit stattfinden. Glücklicherweise hat mir, in meiner Not, meine Mutter ihre Küche zur Verfügung gestellt. Die Etagen 3 und 4 fehlten noch, also, nichts einfacher als das. Für die 4. Etage wollte ich eine Schokoladen-Buttercreme mit Mandel-Boden haben. Also hab ich einen blitzsauberen Mandel-Rührteig  zusammengerührt und in eine 18 cm - Durchmesser-Form gekippt (Den Überschuss wollte ich abschneiden). Nach der empfohlenen Backzeit habe ich die Stäbchenprobe gemacht, die Form des Kuchen bewundert und bin nach Hause gefahren. Dort angekommen wollte ich dem Kuchen noch etwas Extra-Pfiff verleihen und ihn mit etwas Amaretto beträufeln. Zwei Minuten später guck ich wieder hin und kann meinen Augen kaum trauen. Wo gerade noch eine sanfte Wölbung auf dem Kuchen zu sehen war, klaffte jetzt ein riesiges Loch. Es sah aus, als hätte ich einen Donut gebacken. So ein Sch****!
Zu retten war nix mehr, der innere Teil des Kuchens war irgendwie vaporisiert. Warum auch immer.
Jetzt hatte ich nur noch drei Möglichkeiten. Entweder Mutti anrufen, und sie bitten einen neuen Kuchen zu backen (ich wollte sie aber nicht noch mehr nerven), auf die vierte Etage verzichten (laut meinem geliebten Ehemann wäre eine dreistöckige Torte allerdings mickrig) oder ohne Rücksicht auf Verluste (und den guten Geschmack) einfach improvisieren.
Gesagt, getan. Ich begab mich in den örtlichen Supermarkt und habe gehofft, dass mich niemand vor dem Regal mit den Fertig-Tortenböden sieht. Mann, war mir das peinlich. Ein bisschen hatte ich das Gefühl, als ob ich in einem zwielichtigen Hafenviertel verbotene Substanzen kaufen möchte...
Ich habe mich also für den teuersten hellen Biskuit-Boden den ich finden konnte entschieden (ganze 2,49€, dafür bekomme ich sonst nicht mal die Eier). Zu hause hab ich die Verpackung aufgerissen und wäre fast hintenüber gefallen. Das hat so ekelig gerochen, das kann man doch nicht ernsthaft verkaufen, geschweigedenn essen wollen. 
Mir war zu diesem Zeitpunkt (3 Tage vor der Hochzeit) aber fast alles egal. Ich wollte nur noch abliefern, außerdem hatte ich dem Brautpaar schon erzählt, dass sie das obere Stockwerk bis zum ersten Hochzeitstag einfrieren müssen, damit es Glück bringt. Ich hätte also 365 Tage Zeit um mir entweder eine Ausrede einfallen zu lassen, oder das oberste Stockwerk unauffällig verschwinden zu lassen.
Leider kann ich weder Schauspielern, noch lügen, also hab ich gleich alles zugegeben. Ich hatte die tierisch trockenen Fertigböden (die Konsistenz erinnert an Toastbrot) mit viel, viel Amaretto getränkt, mit Schokoladen-Buttercreme gefüllt. Optisch ein Knaller. Geschmacklich grenzwertig.

Egal. Trotz Mogelpackung bin ich zufrieden, aber für ein evtl. nächstes Mal weiß ich: weniger ist manchmal mehr.

Sonntag, 26. August 2012

Die Rezepte für die Hochzeitstorte Teil III





Weiter gehts mit Nummer drei.

Vanille-Kuchen mit Rhabarber-Buttercreme
Für eine Form mit 20 cm Durchmesser

  • 350 g Butter
  • 350 g Zucker
  • 520 g Mehl Typ 405 oder 550
  • 1 Pck. Backpulver
  • 6 Eier (ich nehme nur Bio-Eier)
  • ausgekratztes Mark von 1-1 1/2 Vanille-Schote(n)
Den Ofen auf 160° bei Ober- und Unterhitze vorheizen. Wie immer habe ich im Tortenring gebacken, Anleitung hier.
Die Butter mit dem Zucker in einer großen Schüssel mit dem Handrührer so lange schlagen, bis die Masse schön fluffig und hell ist. Alternativ, bis man selbst einen Tennisarm hat und der Mixer durchgeschmort ist.... Ich hätte auch gerne eine tolle Küchenmaschine! Egal.
Vanillemark dazu und dann nach und nach, ein Ei nach dem anderen, abwechselnd mit einem Löffel Mehl-Backpulver-Gemisch zusammenrühren. Dann alles in die vorbereitete Form bzw. den Ring füllen und für 1 1/4 bis 1 1/2 Stunden in den Ofen damit.

Mit einem Schaschlik-Spieß mehrfach einstechen und fertigen Rhabarber-Sirup (ca. 150-200 ml) drüberträufeln. Ich habe den Bio-Sirup von Voelkel genommen, der ist sehr lecker.

Für die Rhabarber-Buttercreme

Buttercreme wie hier beschrieben zubereiten

Ca. 200 g selbstgemachte oder gute selbstgekaufte Rhabarbermarmelade nach und nach unterarbeiten.

Den Kuchen in drei Schichten teilen, mit Buttercreme füllen und mit weißer Schokoladen-Ganache einstreichen.

Auch echt lecker, schön fruchtig.

So, ein Teil fehlt noch!

Freitag, 24. August 2012

Die Rezepte für die Hochzeitstorte Teil II




Weiter gehts mit der zweiten Etage

Schokoladenkuchen mit gesalzener Karamell-Buttercreme

Für  den Kuchen (25 cm Durchmesser)

  • 500 g Zartbitter-Schokolade
  • 350 g Butter
  • 220 g Zucker
  • 12 Eier (ich nehme nur Bio-Eier)
  • 75 g Puderzucker
  • 350 g Mehl
  • 1 Pck. Backpulver
Den Ofen vorheizen auf 180° bei Ober- und Unterhitze. Ich habe wieder im Tortenring gebacken, eine schöne Anleitung, wie man den vorbereitet, gibt es hier.
Die Schokoladen über dem heißen Wasserbad schmelzen. Butter und Zucker in eine große Schüssel geben und mit dem Handrührer so lange schlagen, bis die Masse schön hell und fluffig ist. Als nächstes die Eier trennen und nach und nach ein Eigelb nach dem anderen zur Butter-Zucker-Mischung zugeben. Immer schön weiterrühren! Sind alle Eigelbe drinnen, die etwas abgekühlte, geschmolzene Schokolade langsam dazutröpfeln und weiter verrühren. Dann die Rührstäbe gründlich säubern und die Eiweiße in einer anderen Schüssel zu steifem Schnee schlagen, zwischendurch den Puderzucker mit reinsieben.
Als nächstes das mit dem Backpulver vermischte Mehl und den Eischnee abwechselnd, ganz vorsichtig mit einem Löffel unter die Butter-Zucker-Schokoladen-Masse heben. Nicht zu doll rühren, um die Luftbläschen nicht zum Platzen zu bringen. Ist alles vermengt, in die vorbereitete Form, bzw. den Tortenring füllen.
Ab in den Ofen damit und auf der zweiten Schiene von unten  mindestens für 1 1/2 -  1 3/4 Stunden backen. Nach bestandener Stäbchenprobe, raus damit! Am Besten noch in der Form auskühlen lassen, in Frischhaltefolie packen und einfrieren.

Aufgrund des hohen Schokoladenanteils ist der Kuchen wirklich schön saftig, aber auch locker und fein.

Für die Karamell-Buttercreme.

Karamell genauso herstellen wie hier für die Macarons.

Buttercreme genauso herstellen wie hier.

Karamell nach und nach esslöffelweise in die Buttercreme einrühren, bis der gewünschte Geschmack erreicht ist, ggf. etwas nachsalzen.

Den abgekühlten Kuchen in drei Lagen teilen, mit der Buttercreme füllen und mit dunkler Schokoladen-Ganache bestreichen.

Wirklich lecker und die Lieblings-Etage der Braut!

Die Rezepte für die Hochzeitstorte Teil I




So, es ist soweit. Wie versprochen liefere ich jetzt die Rezepte für die Riesentorte nach. Ich fange von unten an und arbeite mich nach oben durch. Am Ende muss ich allerdings noch ein Geständnis machen, auf das ich alles Andere als stolz bin!

Luscious Lemon Cake
(leicht abgewandelte Version von Mich Turner)
für eine Form mit 30 cm Durchmesser
  • 1100 kg Mehl Typ 405 oder 550
  • 2 1/2 Pck. Backpulver
  • 800 g Butter
  • 800g  brauner (oder weißer) Zucker
  • 16 Eier (ich nehme nur Bio-Eier)
  • Zitronenschale von 4 Biozitronen + 8 EL Zitronensaft
  • ausgekratztes Mark von 2 Vanilleschoten
 Für den Sirup zum Tränken

  • den Rest des ausgepressten Zitronensaftes
  • 300 g brauner (oder weißer) Zucker

Für eine Form mit 20 cm Durchmesser einfach die Zutaten halbieren

Den Ofen auf 160° vorheizen. Die Form mit Backpapier auskleiden (Ich habe nur in einem Tortenring gebacken, hat super funktioniert). Als erstes sollte man sich eine riesige Schüssel suchen, in die der ganze Kram auch reinpasst. Dann Die Butter mit dem Zucker schaumig schlagen und ein Ei nach dem anderen unterarbeiten. Mein Handrührer von Tchibo hatte ziemlich schnell ganz schön zu kämpfen, sonst ist der nur Zwei-Personen-Haushaltsmengen gewohnt ;-) Zwischendurch immer wieder ein bisschen von dem Mehl, das man natürlich vorher mit dem Backpulver vermischt hat,  mit unterrühren. Zum Schluss noch die Zitronenschale, den Saft und das Vanillemark unterrühren, in die Form geben und auf der 2. Schiene von unten ca. 2 1/2 Stunden backen. Liebe ein bisschen länger als zu kurz, bei so riesigen Kuchen kann man sich schnell verschätzen.
Während des Backens den Sirup machen, dazu den Saft mit dem Zucker erhitzen, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
Wenn der Kuchen fertig ist, aus dem Ofen holen und mit einem Schaschlikspieß, o.Ä., mehrere Male einstechen. Dann mit Sirup übergießen und abkühlen lassen.
Den Kuchen kann man super einfrieren, einfach richtig dick in Frischhaltefolie wickeln. Nach dem Auftauen ist der immernoch saftig.

Lemon-Curd-Buttercreme

  • 100g Butter
  • 220 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • Saft und abgeriebene Schale von  Zitronen
  • 4 Eier 
  • 2 Eigelb
  • 250 Butter
  • 500g Puderzucker

Die 100g Butter in einem Topf schmelzen. Zucker, Salz, abgeriebene Zitronschale und -saft zugeben. Eier mit dem Eigelb kurz verquirlen und zu den anderen Zutaten geben. Mit dem Handrührer gut verrühren und die Masse weiter erhitzen bis sie dickflüssig wird und ein bisschen aussieht wie Vanillepudding in gelb. Vom  Herd nehmen, in eine Schüssel füllen, ein Stück Frischhaltefolie direkt drauflegen und abkühlen lassen.

Dann die übrige Butter in eine Schüssel geben und den Puderzucker drübersieben. Mit dem Handrührer so lange mixen, bis alles leicht und fluffig aussieht. Dann nach und nach esslöffelweise der/die/das abgekühlte Lemon-Curd hinzugeben und immer wieder unterrühren.

Heraus kommt eine wunderbar fruchtige Füllung, die den Kuchen auch noch saftiger und zitroniger macht.
Den Kuchen habe ich in drei Lagen geteilt, mit der Lemon-Curd-Buttercreme gefüllt und mit weißer Schokoladen-Ganache bestrichen.
Soviel sei schon verraten, das war meine absolute Lieblings-Etage, genau das Richtige für den Sommer.

So, das war der erste Teil, bald geht es weiter :-)

Dienstag, 21. August 2012

Meine 1. Hochzeitstorte (Vielleicht auch die Letzte!)







Hiermit präsentiere ich voller Stolz und sehr, sehr viel Erleichterung meine erste, selbstgebackene Hochzeitstorte. Ganze 16 kg Zucker, Butter, Sahne und was sonst noch so gut schmeckt, komprimiert auf einen halben Meter Wahnsinn! 




Wie alles begann:
Bereits kurz nachdem meine Freunde Anja und Sebastian mir von ihrer Verlobung erzählt und mich großartigerweise auch noch zur Trauzeugin erklärt hatten, habe ich mich aufgedrängt und wollte sofort die Hochzeitstorte backen. Das war irgendwann Anfang diesen Jahres, und bis dato hatte ich noch nie irgendetwas mit Fondant, geschweige denn mit mehrstöckigen Kuchen zu tun gehabt. Aber egal, man muss sich seine Ziele bloß hoch genug stecken... und lernen kann man ja fast alles!

Bloß wie soll das Ding schlussendlich aussehen? Nach monatelangem Studium diverser Rezepte, Blogs, Büchern und dem Sichten von gefühlten 100.000 Torten habe ich mich auf meine erste Eingebung besonnen und einfach die Lieblingsblume der Braut, nämlich die Margerite zum Haupthema erklärt. 

Die Hochzeit sollte im kleinen Kreis stattfinden, also dachte ich mir, bei 3 Stockwerken kann man das Oberste locker einfrieren und zum 1. Hochzeitstag weder aus der Kühltruhe ausgraben. Schön, klein und schlicht sollte es werden....


Zeitsprung, 6 Monate später am 11.08.2012:

Pustekuchen! 
48 cm hoch, 16 kg schwer und ungefähr 300 kleine Blüten.... klein und schlicht ist was anderes.
Nach ungefähr 30 Arbeitsstunden, mehreren Fast-Nervenzusammenbrüchen und einem kaputten Herd war es soweit. Ich konnte endlich abliefern!



Die unterste Etage war ein Zitronenkuchen gefühlt mit Lemon-Curd und Zitronenbuttercreme, dann ein dunkler Schokoladenkuchen mit gesalzener Caramell-Buttercreme, darauf ein Vanilleteig mit Rahabarber-Creme und zu guter Letzt Biskuit mit Schokoladenfüllung.



War ich froh, als das Brautpaar das Ding endlich angeschnitten hatte. Zumindest für mich war das Schlimmste jetzt vorbei... fairerweise muss ich sagen, dass die Beiden immer noch damit beschäftigt sind das Riesenteil aufzuessen :-) Sorry dafür!
Als Fazit muss ich sagen, die Torte hat mich viel Nerven und auch schlaflose Nächte gekostet. Insgeheim war ich aber auch schon ein bisschen stolz auf das Ergebnis. Auch vielen, vielen Dank an Anja und Sebastian, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben ... ach Quatsch, stimmt ja gar nicht, ich hatte mich ja aufgedrängt ;-)

Dienstag, 14. August 2012

Zurück aus der Sommerpause

Hiermit melde ich mich nach einigen Wochen medialer Kuchenabstinenz wieder aus dem Urlaub zurück. Schön wars, aber wie wohl immer im Nachhinein doch zu kurz :-)
Und obwohl ich mich hier unverschämterweise nicht mal abgemeldet habe, hat Gesine von SchokoCupcakes trotzdem an mich gedacht und mir einen Blog-Award verliehen. Den Kinderschuh-Award! Ich freue mich wirklich ganz doll darüber, und natürlich auch darüber, dass sich so viele Leute dafür interessieren, was ich hier so verzapfe. Das macht dann nochmal soviel Spaß!
Und hier sind die dazugehörigen Regeln:
  • Der Blog muss noch in Kinderschuhen stehen, darf also nicht mehr als 200 Leser haben!
  • Berichte über den erhaltenen Award auf deinem Blog!
  • Verlinke den Blog von deinem Nominator als Dankeschön, damit auch dieser kleine Blog wachsen kann!
  • Gebe den Award an 5 Blogger weiter und berichte ihnen von der Nominierung!
  • Schreib die Regeln auf, damit der Award auch weitergegeben wird!
Und hier sind meine Nominierten:
Ich hoffe ihr freut Euch so wie ich **************************

PS: Als nächstes gibt es hier den Bericht über die (16 kg schwere) Hochzeitstorte vom letzten Wochenende
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