Mittwoch, 20. Februar 2013

Himbeer-Cupcakes + "Was tun bei geronnener Buttercreme"



Es ist Februar und ja im Moment immernoch ziemlich kalt. Kaum hat man den ganzen Weihnachtstrubel hinter sich, den Stollen aufgegessen und die letzten Keksdosen ausgeleert, kommt die Zeit in der man mal langsam wieder Lust auf was fruchtig-frisch-säuerliches hat, um den bevorstehenden Frühling einzuläuten.
Da frisches heimisches Obst ja derzeit noch nicht angesagt ist, kaufe ich im Winter auch gerne mal tiefgekühlte Himbeeren. 

Zum Geburtstag meines Lieblingskuchentesters (und meines schärfsten Kritikers) habe ich für ihn und alle seine Kollegen massenweise Cupcakes gebacken. Das Rezept dafür hatte ich bei Half Baked gesehen, eigentlich handelt es sich dabei um Champagner-Himbeer-Cupcakes zum Valentinstag, aber lohnt sich das wirklich, sündhaft teuren Champagner in Kuchen zu verbacken?? Ich denke nicht. Zwei Piccolöchen eines 08/15-Schaumweines haben es meiner Meinung nach genauso getan :-)

Die im Originalrezept vorgesehene Buttercreme wollte ich so aber nicht machen, da ich ein säuerlich-frisches Topping wollte und keine rosa Butterhaube. Ich mag diese amerikanische (ist es doch, oder?) Buttercreme nicht wirklich. Für meinen Geschmack ist sie einfach zu fest, zu süß und definitiv zu fettig.

Stattdessen habe ich eine Buttercreme mit hohem Fruchtpuddinganteil gemacht. Ist das dann eigentlich deutsche Buttercreme? Ich kenn mich in diesen Klassifizierungen nicht wirklich gut aus, neulich hab ich aber noch von italienischer BC gelesen... und dann gibt es ja auch noch Swiss-Meringue-BC....keine Ahnung, was das alles bedeutet. Ich glaube, da gibt es bei mir noch massig Aufklärungsbedarf!

Für 30 Cupcakes braucht man:
  • 660 g Mehl
  • 2 TL Backpulver
  • 1/2 TL Salz
  • 240 g weiche Butter
  • 360 g Zucker
  • 240 ml Sekt
  • 5 Eiweiß Größe L
  • das Mark aus einer Vanilleschote
Den Ofen auf 180° vorheizen und ein Muffinblech mit Papierförmchen auslegen.
In einer Schüssel das Mehl mit dem Salz und dem Backpulver vermischen und zur Seite stellen. In einer anderen großen Schüssel mit dem Handrührer die Butter mit der Vanille fluffig schlagen und nach und nach den Zucker einrieseln lassen. Nach und nach das Eiweiß unterschlagen, bis alles schön schaumig ist. Jetzt nach und nach das Mehl, abwechselnd mit dem Sekt, in die Butter-Ei-Masse geben, dabei alles aber jeweils nur kurz und nicht zu lange verrühren. 
Die Muffinförmchen zu 2/3 mit dem Teig füllen und für ca. 18 Minuten im Ofen fertig backen. Mit dem übrigen Teig genauso verfahren. Bei mir hat´s für genau 30 Stück gereicht. 

Bitte nicht wundern, dass die fertigen Cupcakes ziemlich blass geraten.... im Teig ist kein Eigelb, das sieht irgendwie gewöhnungsbedürftig aus wie ich finde.... aber auf jeden Fall was für Cholesterienbewusste, haha! Besonders mit der Cremehaube, 
und die kommt jetzt:

  • ca. 600g aufgetaute Himbeeren
  • 45 g Speisestärke
  • etwas Zucker zum Abschmecken
  • ca. 50-100 ml Sekt
  • 250 g zimmerwarme Butter
Die Himbeeren durch ein Sieb passieren um alle Kerne zu entfernen. Insgesamt braucht man für die Creme 500g Masse, das Himbeermark also einfach mit der entsprechenden Menge Sekt auffüllen, ein paar cl mehr oder weniger sind da sicher nicht schlimm. Das Fruchtpüree mit etwas Zucker aufkochen, die mit etwas kaltem Wasser glattgerührte Stärke einrühren und ca. 5 Minuten kochen lassen bis die Masse gebunden hat und der Stärkegeschmack verschwunden ist.
Der Fruchtpudding muss jetzt auf Zimmertemperatur abkühlen um die gleiche Temperatur zu erreichen, die die Butter hat. Ist es soweit schlägt man die Butter in einer Schüssel mit dem Mixer kräftig auf, bis sie fluffig ist, und gibt esslöffelweise den Pudding dazu. Immer alles ordentlich verrühren, bis eine homogene Masse entsteht. Bei Bedarf nochmal mit etwas Puderzucker nachsüßen.

Ich habe den Pudding am Abend vorher gekocht, über Nacht in den Kühlschrank gestellt und nicht früh genug wieder rausgenommen. Was kam raus?
Das:

geronnene Buttercreme
So soll das natürlich nicht aussehen! Der Geschmack war gut, die Optik aber eher unterirdisch! Ich wollte mir aber nicht die Blöße geben ein ganzes Blech misslungener Cupcakes abzuliefern (erinnert mich irgendwie an einen Salamihut oder so!).
Die Lösung hab ich online schnell gefunden: Der Trick ist, die Schüssel mit der missglückten Creme vorsichtig über dem Wasserbad zu erhitzen und dabei mit dem Handrührer immer weiter zu schlagen, bis die Creme sich verbunden hat. Das Problem war ja einfach, dass beide Massen eine unterschiedliche Temperatur hatten und so nicht emulgieren konnten. Zumindest stelle ich mir das mit meinem physikalischen Halb- äääh Viertelwissen so vor. Erwärmt man also alles leicht, gleichen sich die Temperaturen an, Butter und Pudding verbinden sich und es entsteht eine wunderschöne Buttercreme!


Die Creme hab ich ziemlich unordentlich auf die Cupcaes gespritzt, denn meine Technik ist nicht sonderlich ausgereift. Trotzdem finde ich, das Ergebnis sieht sehr lecker aus. An den Bestimmungsort haben es dann auch nur 28 Törtchen geschafft ... ich weiß auch nicht was mit den anderen beiden passiert ist ;-)


Endlich geht`s wieder los mit locker-leichten Sachen und Zimt und Sternanis kann man für die nächsten Monate in der Schublade verstauen!

Liebe Grüße,
Sarah

10 Kommentare:

  1. Die Farbe der Buttercreme ist super gelungen und der Tipp für die geronnene Masse ist ja Gold wert! Falls mir sowas mal passiert, weiß ich ja, wo ich nachschauen muss :D
    Liebste Grüße,

    Julia

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    1. Hallo Julia,
      ich ganz vergessen, noch mal extra zu erwähnen, dass ich keinerlei Lebensmittelfarbe für die Buttercreme benutzt habe. Der tolle Farbton entsteht alleine durch die passierten Himbeeren! Sieht echt lecker unmd zum Anbeißen aus :-)
      Liebe Grüße,
      Sarah

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  2. Die Cupcakes klingen echt total lecker.
    Ich koche den Pudding für die Buttercreme auch immer am Abend vorher und lass ihn aber nicht im Kühlschrank, sondern einfach so in der Küche abkühlen (den Pudding abgedeckt). Hatte noch nie Probleme, dass die Creme geronnen ist, aber jetzt weiß ich ja was ich machen muss, falls es dann doch mal passiert. Vielen Dank für den guten Tipp.
    Liebe Grüße
    Gesine

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    1. Hi Gesine,
      so wie Du werde ich es nächstes Mal auch machen, da geht bestimmt nichts schief! Ist ja aber immer wieder schön, wie man aus Fehlern lernen kann :-)
      Liebe Grüße,
      Sarah

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  3. Oh vielen Dank fuer den Tipp!
    Ich hatte das selbe Problem vor einigen Tagen und hab nach 15min ruehren waere ich fast verzweifelt,na haette ich das mal eher gewusst!
    Werd mir das aufjedenfall merken!
    Dein Blog ist sehr toll,folge dir nun via Bloglovin!
    LG Kruemelchan

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    1. Hallo,
      schön, dass Dir mein Blog gefällt. Ich freu mich immer sehr über jeden neuen Leser :-)
      Der Trick mit dem Wasserbad ist wirklich Gold wert, bin auch froh, dass ich ihn im Netz gefunden habe!
      Liebe Grüße,
      Sarah

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  4. Die sehen aber wieder lecker aus! Auf Himbeeren hätte ich auch mal wieder Lust, mal sehen, die Kuchenplanung für's Wochenende steht noch nicht...Ich musste echt lachen, beim Salamihut :-)

    Liebe Grüße und hab einen schönen Abend!
    Sabrina

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    1. Hi Sabrina,
      ich mach im Moment irgendwie sehr viel mit Himbeeren. Einerseits weil ich sie sehr gerne mag, und andererseits, weil die Farbe so hübsch ist :-)
      Also falls Du immer noch nicht weißt, was Du am Wochenende backen sollst.... die Cupcakes kann ich Dir wärmstens empfehlen!
      Schöne Grüße und back was Leckeres,
      Sarah

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  5. oh ja vielen Dank für diesen supertipp. Deine Cupcakes sehen superlecker aus und was ich ganz toll finde, das du keine Lebensfarbe benutzt hast...super Idee mit den Himbeeren :)

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    1. Hi Steffi,
      leider benutze ich ja bei vielen Sachen, die ich hier schon vorgestellt habe Lebensmittelfarben... (ist halt fürs Auge schöner) Im "richtigen" Leben, sprich: in meinem normalen Alltag kaufe ich nichts was irgendwelche Farb- oder sonstigen künstlichen Zusatzstoffe hat. Das ist immer ein kleiner Zwiespalt, aber bei diesen Cupcakes muss man definitiv nicht künstlich nachhelfen. Das Pink ist echt! :-)
      Liebe Grüße,
      Sarah

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